Mission: Japan von Cornelia Landolf

Es war ein nebliger, regnerischer Samstagmorgen. Es gab also keinen Grund, so früh schon unterwegs zu sein. So verwunderte die herrliche Stille in dem kleinen idyllischen Städtchen Murten auch niemanden. Friedlich und ruhig lag es am See.

Aber halt, was war denn das? Das kann doch nicht wahr sein! Dieser laute Knall, der eben die Ruhe gestört hat, das kann doch nur unser lieber Kollege Agent Fischbär sein! Ach ja, gestern in der Kneipe hat er mir erzählt, er habe wieder einen geheimen Auftrag bekommen. Ein Kollege aus Japan braucht seine Hilfe, um bei der Weltausstellng für die Sicherheit der Bären zu sorgen.

Das konnte unser Agent Fischbär natürlich nicht ausschlagen. Und wie jedes Mal startet er zu einer neuen Mission mit seinem treuen Weggefährten, seinem Heissluftballon. Immer höher und höher steigt er und, ja, er hat mich gesehen und mir kurz zugewunken. Was wird ihn wohl erwarten? Agent Fischbär, ist heute schon früh aufgestanden, um seinen neuen Auftrag zu starten. Schnell verschlang er seine tägliche Portion zu Frühstück und machte sich danach an die Arbeit, seinen Heissluftballon startklar zu machen.

Seine sieben Sachen waren schnell eingepackt und als er jetzt so über die Dächer flog und dem Himmel immer näher kam, bereitete er sich auf seine langen weg nach Japan vor. Langsam und träge schwebte er mit seinem treuen Kumpel immer weiter südwärts. Was südwärts? Ach, der kleine Fischbär wird halt langsam doch alt und hat ganz vergessen, dass Japan doch im Osten und nicht im Süden liegt.

So flog er also ganz ahnungslos übers Mittelmeer Richtung Afrika. Plötzlich aber fing der Heissluftballon an zu rattern und aus allen Löchern zu pfeiffen. Agent Fischbär reagierte sofort und tat alles, um dies wieder in Ordnung zu bringen. Aber alles war zu spät, langsam, aber sicher sank der Heissluftballon dem Boden zu. Unser Kollege schnappte sich in letzter Sekunde den Fallschirm und nahm einen Satz. Nicht zu spät, nur Sekunden später ging der Ballon auf der Erde in die Brüche.

Sicher landete Fischbär neben dem ausgebrannten Wrack und glaubte doch tatsächlich, schon in Japan zu sein. Aber weit gefehlt, war er doch inmitten der Sahara gelandet. Und als er so an sich heraufblickt, stand eine Kamelherde um ihn herum, die ihn argwöhnisch begaffte. Doch mit ein paar netten Worten war für ihn schnell klargeworden, dass dies hier nie und nimmer das Morgenland sein konnte.

So nahm er all seinen Charme zusammen und frage die nächstbeste Stute, ob sie ihn wohl ein Stückchen mittragen würde. Mit einem freundlichen Augenzwinkern nahm sie sein Angebot an. So zogen die zwei also so ganz alleine durch die Wüste Richtung Meer, hofften sie doch, dort weitere Hilfe zu finden. Der Weg war mühsam und nicht gerade ungefährlich und als sie endlich im Hafen von Alexandria ankamen, waren sie todmüde.

Zum Glück lief gerade ein Luxusdampfer aus und Agent Fischbär hechtete ohne lange zu überlegen noch darauf. Aber natürlich hat er nicht vergessen, dem lieben Kamel noch ein Abschiedsgeschenk zu machen. Gemütlich fährt er jetzt also mit dem Schiff ins Ungewissene. Nach zwei Wochen, als die endlich wieder Boden erreichten, steig unser Fischbär mit leichtem Schwanken von Bord. Doch schon bei seinem ersten Blick erkannte er, dass er nicht in Asien sondern in Australien gelandet war.

So fragte er ein Kängeru nebendran, wie er wohl am schnellsten nach Japan käme. Da bot es ihm an, ihn ein Stück mitzuschleppen. Gesagt, getan, mit rascher Geschwindigkeit ging's also voran. Als sie ein gutes Stück weiter am Meer ankamen, wartete hier schon der nette Delphin Kollege Flipper auf sie. Fischbär stieg auf seinen Rücken und schnell ging es weiter. Der Agent genoss die Fahrt, und für seinen Geschmack ging's Ihm viel zu schnell, war es doch ein gutes Stück weg, von Australien nach Japan.

Am Festland wieder angekommen blieb es Ihm nichts anderes übrig, als die letzten Meter noch zu Fuss zu gehen. Doch schon nach wenigen Schritten taten ihm die Flossen weh und so sah er sich nach einem Taxi um. Da nur gerade ein Rischkafahrer in Sicht war, schnappte er sich halt den und so ging's weiter Richtung Weltausstellung. So kam unser Agent Fischbär nach seiner erschwerlichten Reise doch noch heil in Japan an.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

... Ende

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